PRESSE

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„Ausstellung im Liendlhof in Trautersdorf: im Gespräch mit dem Aquarell-Maler Christian Eckler“ Samerberger Nachrichten vom 01.07.2023
„Malerei des Lichts“ Süddeutsche Zeitung vom 01.06.2016
„Im Grenzbereich des Abstrakten“ Süddeutsche Zeitung vom 15.06.2005
„Architekt und Maler zugleich“ Münchner Merkur / Ebersberger Zeitung vom 29.11.2004
„unterwegs“ Zorneding Info vom 13.10.2004
„Wasser, Himmel, glühende Segelboote“ Süddeutsche Zeitung vom 20.04.2004
„Aquarellausstellung im Alten Pfarrhof in Heiligkreuz“ Trostberger Tagblatt vom 18./19.10.2003

SAMERBERGER NACHRICHTEN VOM 01.07.2023

Ausstellung im Liendlhof in Trautersdorf: im Gespräch mit dem Aquarell-Maler Christian Eckler

Seit dem 25.Juni stellt der Aquarell-Maler Christian Eckler im Liendlhof in Trautersdorf aus. Über die Vernissage und sein dabei mit großem Erfolg durchgeführtes Bilderrätsel habe ich bereits berichtet, heute treffe ich mich mit ihm im Liendlhof um mehr über ihn zu erfahren. Das ist gar nicht so einfach, denn auch an diesem Nachmittag nehmen ihn immer wieder Besucher in Anspruch, auch ein Kauf muss abgewickelt werden.

Christian Eckler ist ein zugänglicher Typ, so gar nicht wie man sich einen renommierten Künstler vorstellt. Er erzählt, dass er schon während seines Architekturstudiums und der anschließenden beruflichen Tätigkeit als Architekt jede freie Minute genutzt hat, um seinen Leidenschaften Bergsteigen, Reisen und Aquarellieren nachzugehen. Schon in den 90-er Jahren hatte er erste erfolgreiche Ausstellungen. Diese bestärkten ihn in dem Entschluss, seine Hobbys zum Beruf zu machen, besonders Pleinairmalen und Reisen ließen sich ja wunderbar verbinden.

Der 74-jährige, der früher sogar Kletter-Touren unternommen hat  und dabei einmal fast ums Leben gekommen wäre, als er an der Alpspitze abgestürzt ist, klettert jetzt nicht mehr. Aber Mal-Reisen macht er nach wie vor, gerade ist er wieder von einer seiner Reisen zurückgekommen. Unterwegs zeichnet er nicht nur die phantastischen Landschaften, sondern gerne auch Pflanzen, Tiere und Menschen, diese aber nur in Nordafrika oder Südostasien, da sie dort nicht so langweilig gekleidet sind wie in Europa.

Der Künstler erzählt, dass er seit über 20 Jahren die Malerei als Beruf betreibt.  Auslöser war ein Zusammentreffen mit dem bekannten Aquarellisten Oskar Koller, der ihn dazu animiert hat Malkurse zu veranstalten. Seinen ersten Kurs machte er daraufhin in Reit im Alpbachtal. Bald danach veranstaltete er ersten Aquarell-Malreisen und -Kurse, die ihn über das nähere Umfeld hinaus bekannt machten. Durch Dozentenstellen an diversen Freien Kunstakademien im In- und Ausland erweiterte er sein Tätigkeitsfeld . Bis heute aber hängt sein Herz besonders an von ihm selbst organisierten und geleiteten Malreisen, die ihn von den Alpengletschern bis  in den Himalaya,  von der Ostsee bis ans Mittelmeer und von Nordafrika bis nach Südostasien führen und bei denen er Gruppen von maximal 12 Schülern direkt vor Ort unterrichtet.

Wir beschäftigen uns dann mit den ausgestellten Bildern.  Die Atmosphäre eines ehemaligen Kuhstalls mit einem Ambiente, das eine gewisse Verbindung zum Pleinair hat, hat ihn besonders gereizt. Viele der Aquarelle sind vor Ort entstanden, andere im Atelier. Seine reduzierte Malweise lässt dem Betrachter die Möglichkeit, eigenes Empfinden in die Interpretation miteinzubeziehen. Typisch dafür sind Bilder auf denen Farbflecken neben großen weißen Flächen ein Motiv nur andeuten ohne es auszuformulieren, wie z.B. bei den Bildern “Zagora, Tissergate”, “Rajasthan, Jaipur, Inder”  oder den in Flecken aufgelösten “Kühen”.

Christian Eckerl zeigt mir dann eine umfangreiche Bildergalerie auf seinem Notebook. Besonders viel bedeutet ihm das Bild “Schafe”, das er so gerne mag, dass er es nicht verkauft.  Auch seine Bilder mit Stühlen mag er ganz besonders. Seit er in Kreta eine Ansammlung von kompliziert aufgestapelten Stühlen entdeckt hat und diese aus allen Perspektiven gemalt hat, malt er immer wieder Stuhlbilder.  Ich darf dann Bilder für meinen Beitrag auswählen, die er gleich in einen Ordner schiebt und mir per Mail zuschickt. Es ist allerdings nicht ganz einfach bei der Vielzahl bildgewordener Seherlebnisse des Künstlers einen repräsentativen Querschnitt durch das Werk des Künstlers  zu finden.

Als ich mich verabschiede, informiert er mich noch, dass er  nächstes Jahr wieder eine Ausstellung hier in der Gegend plant und zwar in Pittenhart. Ich hoffe das klappt, denn gerne würde ich eine weitere Ausstellung von ihm sehen.

Die Ausstellung „unterwegs“  dauert noch bis zum 16.Juli.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag jeweils von 15 bis 19 Uhr

Ort: Liendlhof, Trautersdorf 3, 83209 Prien am Chiemsee

 

SZ vom 01.06.2016

Malerei Magie des Lichts

Erstmals zeigt die Deutsche Aquarellgesellschaft in der Alten Brennerei in Ebersberg ihre Jahresausstellung. Mehr als 80 Arbeiten dokumentieren auf hohem Niveau Vielfalt und Zauber dieser Malerei

Von Rita Baedeker, Ebersberg

Wenn Maler über den Beginn ihres Schaffens sprechen, hört sich das häufig so an: „Angefangen habe ich mit der Aquarellmalerei, bevor ich Acryl entdeckte. . . “ Damit drücken sie aus, was viele denken: Aquarellmalerei, das ist eine Anfängerdisziplin, ein Leichtgewicht, ein bisschen Kleckserei mit Blättern und Blüten.

Wer sich die Jahresausstellung der Deutschen Aquarellgesellschaft, die am Samstag in der Alten Brennerei eröffnet wird, anschaut, erkennt, dass und warum dieses Vorurteil falsch oder doch zumindest einseitig ist. 88 Bilder sind in den Räumen der Galerie zu sehen, drei davon stammen von den Juroren, welche die Arbeiten aus 186 eingereichten Bildern ausgewählt haben.

Es gibt sie natürlich auch hier, die Sonnenblumen, Pfingstrosen und die Hortensien, die leuchtenden Sträuße und duftigen Buketts – wunderschöne Frühsommer-Motive, die aufgrund millionenfacher Verbreitung des Genres auf Grußpostkarten und Kalendern jedoch häufig wenig Beachtung oder Wertschätzung in der Kunstszene finden.

Eugenie Meyden, Mitglied der Aquarellgesellschaft und zusammen mit Wout Wolters Projektleiterin der Ausstellung, hat da eine differenziertere Meinung: Für sie ist das Aquarell nicht Anfang, sondern Krönung. „Man muss viel denken, weil man nichts am Bild korrigieren kann; man muss aber auch geschehen lassen“, erklärt sie. Ein gutes Aquarell sei leicht und luftig, ohne substanzlos zu wirken. Das Licht spiele die Hauptrolle, es brauche aber auch das Dunkle, das einem Motiv Struktur und Tiefe gebe. Auch die Qualität des Papiers spiele eine Rolle, sogar das Wetter habe Einfluss auf das Ergebnis.

Exemplarisch für gute Aquarellmalerei ist in dieser Ausstellung unter anderem das Motiv des Münchner Maximilianeums von Wolfgang Eichenbrenner, einem Mitglied der Jury. Im Vordergrund beherrschen Trambahnen, Bäume und Radfahrer das Bild. Der Eindruck der Kleinteiligkeit und plastischen Tiefe, von der Aktentasche des Radlers bis zu den weißblauen Schienenfahrzeugen, rührt von der Verteilung der dunklen Farbanteile her. Die Fassade des Landtag-Prachtbaus im Hintergrund dagegen scheint zu verschwimmen. Auch eine optische Illusion stellt sich ein. Von weitem verbinden sich Licht und Farbflächen zu konsistenten Formen und Figuren, aus der Nähe zerfließt und verschwimmt das Motiv.

Es ist kein Zufall, dass die Aquarellmalerei der neueren Zeit vor allem in den nordischen Ländern und in Englanderblühte und dass sie vor allem draußen, „en plein air“, betrieben wird. Maler wie William Turner, John Constable oder auch Emil Nolde haben ihr den Boden bereitet – oder besser: den Himmel. Der hohe Himmel des Nordens mit seinen Wolkenformationen, dem weiten Horizont, den Regen- und Nebelschleiern und den weichen Farbtönen: Was ist er anderes als eine Einladung an die Aquarellmaler?

Beispiele dieses Motivkanons gibt es in der Ausstellung zuhauf. Das Regenbild der Jurorin Viktoria Prischedko zeichnet nach, wie sich Formen und Farben einer Gruppe von Spaziergängern mit roten Schirmen auflösen, wie sie zerlaufen in breiten Schlieren aus Licht und Farbe. Die überwiegende Zahl der Mitglieder der Gesellschaft, so Meyden, kommt aus den nördlichen Bundesländern. „In Südbayern sind wir die Exoten.“ Und nur drei Mitglieder des Kunstvereins gehören der Gesellschaft an: Eugenie Meyden mit ihrem zauberhaften Distelmotiv, Sabine Ziegler, die eine Glucke mit flaumigen Küken verewigt, und Colin Duncan, der die Stimmung an der Ilchinger „Lipplack“ eingefangen hat.

Die Bilder sind so gehängt, dass sich oftmals spannende Kontraste in Motiv und Technik ergeben. So hat man im Foyer zwei gegensätzliche Bilder nebeneinander gehängt – das Bild „Sommer“ von Ingrid Buchthal, ein perfektes Blumenbild der alten Schule, mit den zarten Blüten der Gartenwinde in Weiß und Rosa, so duftig, als seien sie eben erst erblüht. Und daneben Uwe Wolfs Komposition „Connemara“. Nur Wolken, Wasser, eine Ahnung von Land, Schemen in der blau-schwarz-grauen Düsternis, in der das Auge sich verliert.

Extreme Reduktion von Farben und Formen wie beim nur in Schwarz-Weiß gehaltenen Motiv „Bergwald“ von Christian Eckler; opulent ausgeführte Szenen wie bei dem quirligen Wiener Stadtleben von Ortwin Zeidler; oder das Hervorheben von einzelnen Ausschnitten wie bei der „Amaryllis“ von Elke Memmler, die Blätter, Stiele und andere Teile der exotischen Pflanze neu zusammensetzt: Die Auswahl der Arbeiten zeigt eine Vielfalt an Techniken und Stilformen. Die Qualität eines Aquarells könne man daran erkennen, wie und ob der Künstler mit dem Wasser umgehen kann, sagt Meyden. Da ist zum Beispiel das Porträt eines jungen Mädchens von Slawa Prischedko. Hinter dem eher pastos gemalten Gesicht ist ein luzides Muster ähnlich einer Damasttapete zu sehen. An der Kleidung der jungen Frau sind feine Spitzen erkennbar. Das Besondere daran: All diese filigranen Details sind nicht aufgemalt, sondern Resultat eines kunstvollen Umgangs mit den Eigenschaften des Wassers.

Natur und Landschaft, Jahreszeiten, Wetterphänomene, Spiegelungen aber auch Stadtbilder und Stillleben sind bevorzugte Sujets der Aquarellmaler. Dazu präsentiert die Ausstellung viele Beispiele, etwa die Arbeit „Ritzensee“ von Edith Lirk. Die Malerin hat ausschnitthaft und aus der Froschperspektive eine mit Schilf bewachsene, von grünem Licht durchdrungene Uferzone eingefangen, im Wasser spiegeln sich die Halme, man glaubt den Geruch von Schlamm und Gras, die Wärme der Sonne auf der Haut zu spüren, so atmosphärisch dicht ist dieses Bild. „Aquarell ist die Malerei des Lichts“, sagt Eugenie Meyden. Was das bedeutet, ist gerade an diesem Beispiel in Vollendung zu sehen.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/malerei-magie-des-lichts-1.3015410 oder als PDF

SZ vom 15.06.2005

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